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«Der Brennstoff für ein Feuer ist vorbereitet»
Par Col. Sam Gardiner
Mondialisation.ca, 22 janvier 2007
Global Research 16 janvier 2007
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Der folgende Text von Colonel Sam Gardiner (Oberst der US-Luftwaffe, im Ruhestand) bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen. Die USA befinden sich in einem weit fortgeschrittenen Zustand der Bereitschaft zu einem Krieg gegen den Iran.

Diesen Prozess umzukehren erfordert eine massive vernetzte Kampagne und die Pflege von Kontakten, um Menschen im ganzen Land, national und international, in Stadtvierteln, an Arbeitsstellen, Kirchengemeinden, Schulen, Universitäten und Ortsgemeinden über die Gefahren eines von den USA unterstützten Krieges zu informieren, der die Verwendung von nuklearen Waffen einbezieht. Die Botschaft muss laut und klar sein: Es ist nicht der Iran, der die globale Sicherheit bedroht, sondern es sind die Vereinigten Staaten und Israel. Schon ohne den Einsatz von Atombomben könnten die vorgeschlagenen Bombardierungen aus der Luft zu einer Eskalation führen, die letztlich zu einem umfassenderen Krieg im Nahen Osten führt.

Debatten und Diskussionen müssen auch innerhalb des Militär- und Geheimdienstbereichs stattfinden, besonders im Hinblick auf die Verwendung von taktischen Nuklearwaffen, in den Gängen des US-Kongresses, in Gemeindeverwaltungen und auf allen Ebenen der Regierung. Letztlich muss die Legitimität der in hohen Ämtern befindlichen politischen und militärischen Akteure angefochten werden.

Die Medienkonzerne tragen ebenfalls schwere Verantwortung für die Vertuschung von US-unterstützten Kriegsverbrechen. Ihre Integrität muss auch wegen ihrer tendenziösen Berichterstattung über den Nahostkrieg massiv in Zweifel gezogen werden.

Die Verschwörung des Schweigens muss gebrochen, Lügen und Verzerrungen der Medien müssen aufgedeckt, der kriminellen Natur der US-Administration und der sie unterstützenden Regierungen, ihrer kriegerischen Agenda und ihrer Agenda der sogenannten «inneren Sicherheit» [Homeland Security], die schon die Konturen eines Polizeistaates erkennen lässt, muss entgegengetreten werden.

 Die Welt befindet sich am Scheideweg der ernstesten Krise der modernen Geschichte. Die USA haben sich auf ein militärisches Abenteuer, einen «langen Krieg», eingelassen, der die Zukunft der Menschheit bedroht. Es ist unabdingbar, das US-Kriegsprojekt auf die Bühne der politischen Debatte zu ziehen, besonders in Nordamerika und in West­europa. Politische und militärische Führer, die gegen einen Krieg sind, müssen einen deutlichen Standpunkt aus ihrer jeweiligen Institution heraus einnehmen. Die Bürger müssen individuell und kollektiv gegen den Krieg Standpunkt beziehen.

Michel Chossudovsky, 16. 1. 2007

«Den Ausspruch, dass das erste Opfer des Krieges die Wahrheit ist, akzeptiere ich nicht.» (Col. Sam Gardiner)

Die Teile sind in Bewegung. Sie werden Ende Februar an Ort und Stelle sein. Die Vereinigten Staaten werden imstande sein, militärische Operationen gegen den Iran zu eskalieren.

Der zweite Flugzeugträgerverband verlässt am Dienstag die US-Westküste. Ihm werden sich amerikanische und britische Minensucheinheiten anschliessen. Patriot-Raketenabwehrsysteme sind für die Aufstellung am Golf vorgesehen.

Möglicherweise als Vorsichtsmassnahme gegenüber Korea, das gegen den Iran gerichtete Operationen als Gelegenheit für eigene Aggressionen sehen könnte, ist gerade eine Staffel F-117-Stealth-Kampfflugzeuge in Korea stationiert worden.

Dies muss als Eskalation bezeichnet ­werden. Wir müssen uns klarmachen, dass so wie der Iran Gruppen im Irak unterstützt, die USA Gruppen im Iran unterstützen. So wie der Iran über Soldaten für Spezialoperationen verfügt, die im Irak operieren, haben wir gelesen, dass die USA über Soldaten für Spezialoper­ationen verfügt, die im Iran operieren.

So wie der Iran die Hamas unterstützt, haben wir vor zwei Wochen erfahren, dass die USA Waffen an Abbas liefert. So wie der Iran und Syrien die Hizbollah in Libanon unterstützen, erfahren wir jetzt, dass das Weisse Haus Gelder bewilligt hat, mit denen die CIA Oppositionsgruppen innerhalb Libanons unterstützen soll. So wie der Iran Syrien unterstützt, haben wir kürzlich erfahren, dass die USA syrische Oppositionsgruppen unter­stützen werden.

Wir haben diese Woche erfahren, dass der Präsident einen Angriff auf das iranische Verbindungsbüro in Irbil [im Nordirak, der Übers.] genehmigt hat.
Das Weisse Haus wiederholt immer wieder, es sei kein Angriff auf den Iran geplant. Offenbar deuten die Fakten in eine andere Richtung. Ebenso deutlich werden die Iraner zur Kenntnis nehmen, was die Regierung tut, und nicht, was sie sagt.

Es ist möglich, dass das Weisse Haus nur die Strategie verfolgt, den Iran von allen Seiten unter Druck zu setzen, und dass letztlich nichts geschehen wird. Auf der anderen Seite: Falls das Weisse Haus auf dem Weg zu einem Krieg gegen den Iran ist, werden wir sehen, dass weitere Schritte folgen.

Zum einen wissen wir, dass es eine vom Nationalen Sicherheitsrat geführte Gruppe gibt, deren Aufgabe es ist, in der Welt Empörung gegen den Iran zu erzeugen. Genau wie vor dem zweiten Golfkrieg wird diese Gruppe Medienberichte streuen, um einen Schlag gegen den Iran zu verkaufen. Achten Sie besonders auf Greueltaten.

Die Patriot-Abwehrraketen, die an die GCC-Staaten [Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und das Sultanat Oman, der Übers.] gehen, sind nur ein Teil der [benötigten] Raketenabwehr. Ich würde erwarten, dass ein Teil der in Europa stationierten Raketenabwehr in Israel aufgestellt wird, so wie es vor dem zweiten Golfkrieg war.

Ich würde die Stationierung von weiteren Kampfflugzeugen der US-Luftwaffe auf den Basen des Irak, möglicherweise auch in Afghanistan, erwarten.
Ich glaube, dass wir von der Entsendung einiger der jetzt im Irak ankommenden Armeebrigaden an die iranische Grenze erfahren werden. Ihr Auftrag wird sein, iranische Truppenbewegungen in den Irak hinein zu verhindern.

Als einen der letzten Schritte vor dem Schlag werden Tankflugzeuge der US-Luftwaffe an ungewöhnlichen Orten, etwa in Bulgarien, stationiert werden. Sie werden gebraucht werden, um US-basierte B-2- Bomber bei ihren Angriffsflügen in den Iran wiederaufzutanken. Wenn dies geschieht, sind es nur noch Tage bis zu einem Angriffsschlag.

Das Weisse Haus könnte die Wahrheit sagen. Vielleicht gibt es keine Pläne, die Iran-Krise zu eskalieren. Der Brennstoff für ein Feuer jedoch ist vorbereitet. Es braucht nur noch einen Funken. Die Gefahr ist, dass wir Bedingungen hergestellt haben, die zu einem umfangreichen Krieg im Nahen Osten führen könnten.    ?
Sam Gardiner ist pensionierter Colonel der Luftwaffe. Er ist Experte für Militärstrategie. Er hat am National War College gelehrt, am Air War College, dem Naval War College und als Gastgelehrter an der schwedischen Verteidigungshochschule. Sein Buch Truth in these Podia stellt die Propagandamethoden dar, die das Pentagon benutzt, um «den Krieg zu verkaufen».

Übersetzt von: www.zeit-fragen.ch.

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